Die Region, eine temporäre Überschwemmungslandschaft, erstreckt sich über die Länder Bolivien, Paraguay und Brasilien. Der größte Teil liegt mit über 150.000 km² in Brasilien und umfasst Trockengebiete, Savannen, ausgedehnte Flusslandschaften und Urwald. Das Pantanal ist ein Paradies für die Wildtiere des südamerikanischen Kontinents, auch wenn das Gebiet in großen Teilen mit extensiven Rinderfarmen besiedelt ist. Die großen Wildkatzen wie Jaguar, Puma, und Ozelot sind hier ebenso heimisch wie Tapir, Ameisenbär, Kaiman, Anakonda und Capivara. Auch bei Ornithologen ist das Pantanal sehr beliebt, denn hier leben an die 600 Vogelarten.
Peter Rohmer, ein Pionier für naturverbundenes Reisen, lebt seit 1975 in Brasilien und hat bereits 1995 begonnen, Reiterreisen in Form von zweiwöchigen Touren quer durch die Wildnis anzubieten. Er hat als erster Trails in verschiedenen Regionen des Landes ausgearbeitet, darunter auch den hier angebotenen „Pantanal Wildlife Trail“. Damals wie heute war die Prämisse:
Wir holen Sie vom Flughafen ab und fahren Sie ins Hotel Vale Verde, wo Sie von der langen Anreise erst einmal ausruhen können. Sollten Sie noch fit sein, empfehlen wir einen Besuch bei einem Ausstatter für Ranch- und Farmbedarf mit einem interessanten Angebot von typischem Werkzeug und Ausrüstung für die peões, wie hier die Cowboys auf den Rinderfarmen genannt werden. Bei Bedarf können Sie in einer Apotheke gleich neben dem Hotel auch Moskito - und Sonnenschutzmittel einkaufen. Das Vale Verde ist günstig gelegen, bietet guten Komfort, ist aber nicht luxuriös. Für unsere Gäste haben wir die rückwärtigen, ruhigen Zimmer reserviert.
Mit einem 4x4 Allradfahrzeug werden Sie um 07:30 Uhr vom Hotel abgeholt. Es geht zunächst auf der Bundesstraße 419 in nördlicher Richtung, um dann nach Westen auf eine Erdstrasse abzubiegen. Die Ankunft auf der Fazenda Nhecolandia ist gegen 13:30 Uhr vorgesehen. Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem Privatflugzeug anzureisen. Der Panoramaflug bietet spektakuläre Aussichten über die Region und dauert ca. eine Stunde.
Auf der Fazenda Nhecolândia angekommen werden wir von den Gastgebern Doio und seiner Frau Rita begrüßt und in die Zimmer eingewiesen. Die Fazenda hat eine charmante Atmosphäre und bietet komfortable, klimatisierte Unterkünfte. Das Essen, bestehend aus gehobener, regionaler Kost, ist erstklassig, sowohl was Qualität wie auch Quantität betrifft. Alle Mahlzeiten werden mit dem Besitzerehepaar gemeinsam eingenommen. Nach einem leichten Lunch und Erfrischungen begleitet uns Rita auf einem ersten Ausritt in die nähere Umgebung der Fazenda. So lernen wir nicht nur unsere Pferde für die nächsten Tage kennen, sondern bekommen auch einen ersten Eindruck von der uns umgebenden Natur und den hier heimischen Wildtieren. Nach Rückkehr genießen wir auf der Terrasse einen leckeren Caipirinha, den brasilianischen Nationaldrink. Nun sind wir auch bereit für das Abendessen.
Die kommenden Tage beginnen wir mit einem Frühstück, was viele gerne zum Mittagessen hätten. So ist man auf das, was auf dem Plan steht, nämlich Aktion und Abwechslung, bestens vorbereitet.
Ganze 4 Stunden Reitspaß am Vormittag. Wenn wir mit den Peões ausreiten, um Rinder zu treiben oder nach den Herden zu sehen, geht es sehr früh los. Nachmittags vermeiden wir die heißesten Stunden, weil die Temperaturen gerne mal 35 °C erreichen. So geht es in der Regel erst gegen 15:30 Uhr wieder raus in die Landschaft. Die Zeit vor der Dämmerung ist die beste Zeit, um Wildtiere, speziell den Ameisenbären und den Tapir, zu beobachten. Bei Einbruch der Dunkelheit reiten wir in Begleitung von Schwärmen von Reihern, Ibissen, Aras und Papageien, die zu ihren Schlafplätzen in der Nähe der Fazenda fliegen, zurück. Hier wartet wieder ein kalter Drink auf uns, den wir auf der Terrasse bei einem unterhaltsamen Plausch über das Gesehene und Erlebte genießen. Wir reiten sowohl auf dem Gelände der Fazenda wie auch auf den befreundeten Nachbarfazendas. Nachtsafaris im 4x4 Safariwagen stehen auch auf dem Programm. Auf der Nhecolandia werden zwei Artenschutzprojekte für den Tapir und das sehr seltene Riesengürteltier unterhalten. Die Tapire werden in einer Falle gefangen, betäubt, untersucht und markiert. Bisher hatten wir das immer das Glück, bei einer solchen Aktion dabeisein zu können.
Auf dem Gelände der Fazenda können u.a. viele Wasservögel beobachtet werden, darunter verschiedenen Reiherarten, die bis 2 m großen Jabiru-Riesenstörche Mycteria americana, auch Tuyuyu genannt, Rosalöffler, die lustigen Rotstirn-Blatthünchen Jacana jacana, wegen ihres Federkleides auch Cafézinho genannt, und auch alle großen Aras, darunter der Gelbbrust- und der größte, der blaue Hyazinthara. Riesentukane Ramphastos toco sind direkt vor und hinter dem Haupthaus leicht zu fotografieren. Des weiteren beobachtet man Halsbandpekaris, auch Nabelschweine genannt, den Großen Ameisenbären Myrmecophaga tridactyla, den Kleinen Ameisenbären, auch Südlicher Ameisenbär genannt, Wasserschweine, den Sumpfhirsch mit seinem prächtigen Geweih, Capivara-Wasserschweine, den schon erwähnten, schwergewichtigen Tapir, das Sechs- und Neunbinden-Gürteltier und vielleicht sogar das Riesengürteltier, das wie beschrieben hier auf der Fazenda erforscht wird. Unsere Gäste bekommen bei Buchung eine komplette Liste der in der Region lebenden Tierarten.
In einem Ausläufer der Vazante Castelo, der einem See gleicht, nehmen wir das Kanu und angeln Piranhas, die eine feine Suppe für das Nachtessen hergeben. Aber Achtung, Piranhas beißen noch, wenn sie schon in der Suppe sind. Immer ein Erlebnis ist auch eine Runde teréré, Mate-Tee, der im Pantanal wegen der großen Hitze, von den peões kalt getrunken wird. Die peões, also Rinderhirten und Farmarbeiter, sind indigener Abstammung verschiedener Stämme, überwiegend Guarani, aus den Grenzgebieten zwischen Paraguay, Bolivien und Brasilien. Die meisten sind Wanderarbeiter und kommen deshalb viel in der Region herum. Von ihnen erfahren wir viele interessante Details über das Pantanal, die in einem Reiseführer nicht zu finden sind.
Für den letzten Abend auf der Fazenda haben wir ein spezielles Abendessen vorbereitet. Vielleicht einen Wildschweinbraten oder ein Lamm vom Grill. Ein guter brasilianischer Wein, den es tatsächlich gibt, rundet den Abend und Aufenthalt auf der Fazenda Nhecolandia ab.
Heute heißt es früh aufstehen, denn vor uns liegt ein langer Reittag von etwa 7 Stunden Dauer. Außerdem möchten wir die größtmögliche Distanz in den frischeren Morgenstunden zurücklegen. Das Ziel ist das Camp Retiro São Luiz, der Fazenda Primavera. Der Ritt führt entlang der landschaftlich reizvollen Vazante do Castelo, einem fruchtbaren und tierreichen Überschwemmungsgebiet, und durch Savannen- und Waldlandschaften. Entlang der Vazante können wieder sehr viele Wasservögel beobachtet werden, die hierher zur reichhaltigen Nahrungsaufnahme kommen. Ankunft am Camp am späten Nachmittag bzw. frühen Abend, wo wir mit einem kalten Bier und dem Abendessen bereits erwartet werden. Das Camp ist sehr gut ausgestattet. Es gibt überdachte Duschen und Toiletten. Der Hängematten-Schlafraum ist mit Moskitogittern versehen und alles ist sehr sauber. Abends am Lagerfeuer werden Geschichten erzählt, die sich meistens um gefährliche Jaguare, Anakondas und mutige Rinderhirten drehen. Das Begleitfahrzeug transportiert Ihr Gepäck, sorgt für das Picknick unterwegs und richtet das Camp für unseren Aufenthalt her. Wir schlafen in Hängematten, aber auf Wunsch können auch Matratzen gestellt werden.
Das Camp “Retiro São Luiz” ist Teil der Fazenda Primavera, eine ca. 20.000ha große Rinderfarm. Sie liegt an der Grenze der Nhecolandia Region in Richtung Rio Negro. Es ist weites, offenes Weideland, das zu schönen Kantern und Gallopaden einlädt. Hier findet man auch die sogenannten „baias“ und „salinas“, Süss- und Salzwassertümpel, wo Wasservögel und Säugetiere Futter und Wasser finden. Aber auch Reptilien wie Kaimane und Anakondas halten sich hier gerne auf. Am Teich vor dem Camp kann man noch einmal sein Anglerglück mit den Piranhas versuchen. Der Aufenthalt im "Camp Retiro São Luiz“ ist ein weiteres Highlight dieser Reise.
Heute ist Abreisetag. Die Abfahrtszeit wird rechtzeitig festgelegt. Das 4x4 Allradfahrzeug benötigt 6 ½ bis 7 Stunden Fahrzeit bis Campo Grande. Wie erwähnt besteht aber die Möglickeit gegen Aufpreis einen Privatflug nach Campo Grande zu nehmen. Die Abreise ist natürlich witterungsabhängig und muss zeitlich flexibel gehandhabt werden
Hiermit wäre unsere Pantanal Trail und Wildlife Safari beendet. Wir von Riding Brazil und alle anderen Beteiligten, sind sicher, dass Sie eine schöne Zeit bei uns verbracht haben. Wir haben uns über Ihren Besuch sehr gefreut und wünschen eine gute Heimreise oder einen schönen Verlängerungsaufenthalt.
Riding Brazil bietet Farm - und Ranchaufenthalte nicht nur als Reiterferien sondern auch als Ferien ohne Ausritte an. Unsere Trailteilnehmer können aber gerne nach ihrem Trail-Ritt noch ein paar Tage bei ihren Gastgebern bleiben, um den relaxten und authentischen ländlichen Lebensstil abseits der Hektik der Großstädte länger zu genießen und mehr vom brasilianischen Hinterland kennen zu lernen.
Während ihres Aufenthalts auf unserer Pantanal-Ranch werden den Gästen ausgezeichnete Möglichkeiten zur Tierbeobachtung und zum Fotografieren geboten. Unter Anleitung des sachkundigen und freundlichen Fazenda-Personals erlebt man die natürliche Schönheit des Pantanals zu Pferd, zu Fuß, auf Boots- und Jeep-Touren. Es besteht auch die Möglichkeit, am Arbeitsalltag der Pantaneiro Peões, der Pantanal Cowboys, teilzunehmen. Mit ihnen das Vieh zu treiben, dabei mehr von den Geheimnissen der traditionellen Rinder und - Pferdehaltung zu erfahren und, warum nicht, mitzuhelfen bei der Zubereitung regionaler Gaumenfreuden.
Unsere Ranch im Pantanal ist ein 20.000 Hektar großes Gut mit rund 12.000 Rindern. Es gehört einer traditionellen Familie, die seit vier Generationen Viehzucht betreibt. Die Pantaneiros, gemischt aus europäischer, indigener und bolivianischer Abstammung, haben ein reiches Erbe an Traditionen und Kultur. Unsere Ranchaufenthalte sind eine ganz besondere Erfahrung, die die Gäste viel tiefer in das Leben und die Kultur des Pantanals eintauchen lässt als die üblichen Pantanal-Touren und damit eine tiefgreifende emotionale Wirkung hinterlässt.
Euro |
Transfer Option 1 In: Campo Grande/Fazenda Nhecolandia, mit 4x4 SUV ca 6 Stunden Out: Camp Sao Luiz / Flughafen Campo Grande, mit 4x4 SUV ca. 6 ½ Stunden |
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4 Reiter | 3550 pro Person |
3 Reiter | 3990 pro Person |
2 Reiter | 4650 pro Person |
Einzelzimmerzuschlag | 690 |
Transfer Option 2 In: Campo Grande/Fazenda Nhecolandia, Privatflugzeug, ca. 1:15 Stunden Out: Camp São Luiz / Flughafen Campo Grande, Privatflugzeug, ca. 1:25 Stunden |
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Auf Wunsch teile ich Ihnen gerne aktuellen Preise für diese Option mit | |
Diese Option hat den Vorteil dass Sie in den Genuss von sechs vollen und einen halben Reittag kommen. |
2025 |
18. Mai | bis | 25. Mai |
15. Juni | bis | 22. Juni |
27. Juli | bis | 3. August |
10. August | bis | 17. August |
7. September | bis | 14. September |
5. Oktober | bis | 12. Oktober |
Der Ritt führt durch ein ca. 60.000 ha großes Gelände einschließlich Nachbarfazendas. Die Trails führen durch die Weiten der brasilianischen Trockensavanne, durch Buschland Weide- und Flussgebiete. Es ist ausreichend Zeit für Aktivitäten wie Tierbeobachtung und –fotografie auch per 4x4 Safariwagen, Schwimmen, Rudern oder Angeln in den Seen und Flüssen vorhanden.
Die Qualität der Pferde ist Grundvoraussetzung. Gehorsam und geduldig auf der einen Seite, schnell und forsch auf der anderen Seite, entsprechen sie den Vorstellungen auch anspruchsvoller Reiter. Die Nhecolândia Ranch besitzt eine der besten Pantaneiro-Pferdezuchten. Geritten wird auf ausgesuchten Tieren, die sich durch die tägliche Arbeit mit den Rindern bewährt haben, die wendig, vorwärtsgehend, aber dabei leicht zu führen sind. Bei uns bekommt ein jeder das Pferd, das zu seinen Ansprüchen und Fähigkeiten passt.
Reitart, Sättel und Zäumung der Pferde sind dem amerikanischen Westernreitstil ähnlich. Die Pferde benötigen wenig Hilfen. Die Sättel sind allerdings leichter und mit 2-3 Lagen bunter Lammfellbeschichtung komfortabel auch für lange Reittage.
Um ein möglichst intensives und individulles Reiselerlebnis zu gewährleisten, haben wir als einziger Veranstalter die Gruppengröße auf 4 Teilnehmer begrenzt. Bei Familien und geschlossenen Gruppen akzeptieren wir 6 Teilnehmer.
Die Ritte werden gelegentlich von den Besitzern der Fazendas persönlich begleitet. Ansonsten gehören erfahrene, einheimische Reitführer und deutschsprachige Wildlife Guides mit zum Team.
Die Unterkünfte auf der Fazenda sind komfortabel. Es gibt Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmer im Haupthaus oder im separaten Chalet, bestens geeignet für Familien. Alle Unterkünfte haben Klimaanlage und privates Bad mit Dusche. Die Küche bietet ausgezeichnete lokale Speisen, wie exotisch herzhafte Fleisch- und Fischgerichte, selbstgebackenes Brot, Süßigkeiten und Gebäck, tropische Früchte, frisches Gemüse, hausgemachten Käse, Kompotte etc. Zu den Köstlichkeiten gehören auch Fische, Spanferkel und Rindfleischspezialitäten aus eigener Zucht und viele weitere landestypische Köstlichkeiten.
Hier finden Sie unsere Vorschläge für einen interessanten Verlängerungsaufenthalt: